Jamlitz mit dem Gemeindeteil Mochlitz mit seinen 430 Einwohnern ist die größte der kleinen Gemeinden im östlichen Teil des Amtes Lieberose/Oberspreewald. Sie bildet zugleich die Peripherie zum Landkreis Spree-Neiße. Durchzogen wird der Ort von der B320. Die wichtigste Verkehrsader, die 1876 erbaute Bahnlinie Frankfurt/Oder - Cottbus, wurde 1996 still gelegt. Hier endet auch die 1960 eingestellte Spreewaldbahn.
Seine landschaftliche Prägung erhielt der Ort durch die Eiszeit. Sie formte den Landstrich als Teil des ostbrandenburgischen Heide- und Seengebietes mit Sanderflächen und dem Typ von Rinnenseen, wie dem kristallklaren Schwansee, dem idyllischen Radduschsee und dem lauschigen Byhletal. Noch zum Guben-Lieberoser Höhenland gehörend, sieht man den Ort mit dem Schäferteich wie in einem Talkessel liegend.
Diese Lage hat dem Dorf wohl auch seinen Namen gegeben. Er ist aus dem slavischen "jamnica" gebildet und kann mit "ein in der Grube oder Vertiefung liegender Ort" gedeutet werden. Urkundlich erstmals erwähnt wird er 1302. 1517 wurden die von der Zauche mit Jamlitz belehnt. 1590 als Pfand von Richard von der Schulenburg auf Lieberose erworben, gehörte es zu der Herrschaft Lieberose bis Mitte des 19. Jahrhunderts.
Mit den Gewerbezweigen Brauerei, Glashütte, Sägewerk setzte dann eine Zeit der Prosperität ein, die durch die Verkehrsanbindung an Frankfurt/Oder und Cottbus verstärkt wurde. Dominierend und anziehend geblieben sind Forst- und Fischwirtschaft. An den Schlaubefischteichen und der Forellenanlage kann man ausgezeichnet angeln. Die Forellenanlage ist verpachtet an den Fischerei-Ingenieur Cornelius Teubner (Telefon 033671-2478). In keiner Richtung verlässt das Grün der Laub- und Nadelbäume den Ort. Diese Romantik hat sich Jamlitz bis in die Gegenwart bewahrt. Wer am Ostrand entlang des Splau-Fließes und der von diesem gespeisten Mühlen-, Schenker-, Meiers- und Chausseeteich westlich um den Radduschsee wandert, oder südlich um den Schäferteich zum Byhlefließ hin mit der Forellenanlage das schöne Byhletal durchstreift, der empfindet Wohlgefallen. Ob Wanderer, Spaziergänger, Angler, Jäger, Pilzsucher oder Naturfreund, sie all können hier innere Erbauung finden und zudem noch Köstlichkeiten mitnehmen.
Zur Schmach und zum Leidwesen der Gemeinde legte sich mit dem Bau eines Außenlagers des KZ Sachsenhausen und der Vernichtung tausender Häftlinge beim Bau eines SS-Truppenübungsplatzes ein düsterer Schatten auf den Ort. Die Umnutzung des Lagers für Internierte durch die sowjetische Besatzung führte zur Fortsetzung des Weges in Leid und Tod für Tausende. Eine Gedenksteinecke, der Waldfriedhof für Opfer des Internierungslagers, das Mahnmal und die Gedenkstätte für die Opfer des KZ in Lieberose sind stille Orte der Trauer und Einkehr.